Eine Linz AG-Jahreskarte, die um über 200 Euro mehr kostet als in Linz. Busse, die nur im Halbstundentakt fahren. Busse, die nach 21 Uhr überhaupt nicht fahren. Haltestellen ohne Sitzbank, ohne Regenschutz und ohne Fahrzeitanzeige.
Das sind nur wenige der vielzähligen Probleme, die Öffi-Fahrer*innen tagtäglich in Leonding erfahren. Wenn wir wirklich erreichen wollen, dass mehr Menschen auf Öffis umsteigen, muss die Qualität stark gesteigert werden - umweltfreundlich mit den Öffis fahren darf weder teurer noch umständlicher sein als mit dem Auto zu fahren!
Wer wartet schon gerne im Regen? Eine Bushaltestelle sollte ein Dach, eine Sitzbank, einen Fahrkartenautomaten und eine elektronische Fahrzeitanzeige haben - so wie es eigentlich in allen größeren Städten Europas Standard ist. Leonding muss hier nachziehen - Öffi-Fahrer*innen dürfen nicht im Regen stehen gelassen werden!
Zu späterer Stunde in Leonding abseits von der Straßenbahn mit den Öffis fahren ist ein einziges Ärgernis. Linie 17 fährt bis 21 Uhr, Linie 19 bis 23 Uhr, und die Stadtteilbusse 191 und 192 sowieso nur bis 19 Uhr. Niemand fährt gerne mit den Öffis, wenn man nicht weiß, ob man überhaupt noch heimkommt. Hier muss dringend nachgebessert werden!
Leonding hat im Vergleich zu anderen Städten vergleichbarer Größe einen sehr niedrigen Radfahrer*innenanteil. Das Umsteigen vom Auto auf das Rad für die Fahrt zur Schule oder in die Arbeit, aber auch das Benutzen des Rades für Alltagswege wird durch unterschiedliche Umstände erschwert. In erster Linie fehlen vollständige Radwege. Ohne diese ist es oft gefährlich, immer wieder zwischen Radweg und stark befahrenen Straßen zu wechseln. Das gilt nicht nur für die Menschen am Rad, sondern auch für die Autofahrerinnen und Autofahrer, die ständig wachsam sein müssen. Ebenso unangenehm gestaltet sich das Fahren auf Kopfsteinpflaster, wie zum Beispiel aktuell am Stadtplatz. Hier wurde bereits geplant, dieses Problem mit der Neugestaltung des Stadtplatzes zu beseitigen.
Ein zentraler Punkt beim Radverkehr ist die Möglichkeit, sein Rad sicher und einfach abstellen zu können. Hier fehlt es sogar bei vielen Verkehrsknotenpunkten an Möglichkeiten, obwohl die Kosten hier mehr als überschaubar wären.
Dass E-Mobilität in Zukunft eine zentrale Rolle einnehmen wird, daran gibt es mittlerweile kaum mehr Zweifel. Ebenso wie beim klassischen motorisierten Verkehr wird es auch hier Aufgabe der Gemeinden sein, für entsprechende Infrastruktur zu sorgen.
Dazu gehören nicht nur Ladestationen - die in Leonding noch viel zu selten existieren. Hier sollte bei Verkehrsknotenpunkten und möglichen Umstiegsstellen von Auto auf Öffis darauf geachtet werden, entsprechende Stationen vorzusehen.
E-Mobilität soll außerdem nicht nur ein Thema für Hausbesitzer*innen mit eigener Garage sein: Wohnbauträger sollten dazu animiert werden, auf Parkplätzen und in Tiefgaragen eine entsprechende Stromversorgung vorzusehen.
Carsharing-Angebote sollten ebenso vermehrt in ein zukunftsweisendes Verkehrskonzept integriert werden.