Erdäpfel haben in Leonding eine lange Tradition, doch der Klimawandel bringt landwirtschaftliche Betriebe zunehmend unter Druck. Hitze und Trockenheit verschlechtern die Qualität der Lagerkartoffeln – bleibt ihr Anbau in Zukunft noch wirtschaftlich?
Fast jeder landwirtschaftliche Betrieb in Leonding baut Kartoffeln an. Grund dafür ist, dass die Kartoffel eine relativ einfache Gemüsekultur ist. Auch in früheren Zeiten, in denen es noch keine Kühlschränke gab, konnten die Menschen sie gut lagern – meist in Erdkellern. Dann kam noch dazu, dass Leonding als Linzer Umlandgemeinde die Hauptstadt mit Lebensmitteln versorgt hat. Die Zahl an Marktfahrerinnen war früher riesig. Jede Familie, die ein „Sacherl“ (kleine Landwirtschaft) besaß, bot ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse den Städterinnen an. Viele Gemüsebetriebe sind verschwunden, aber die Kartoffel ist geblieben.
Während sich Frühkartoffeln voraussichtlich auch bei fortschreitendem Klimawandel weiterhin gut produzieren lassen, könnte es für alle Lagerkartoffeln problematisch werden. Bei diesen Erdäpfi, die wir ab Jänner kaufen, kann es durch lange Trockenperioden im Sommer, wie auch heuer, zum Zwiewuchs (Weiterwachsen nach Reifephase) kommen.
Neben den qualitativen Mängeln sind sie auch dünnhäutiger und somit schlechter lagerfähig. Bewässerung würde hier Abhilfe schaffen, ist aber aufwändig und teuer. Leider ist die Kartoffel aber so oder so keine Liebhaberin der heißen Temperaturen. Ab 30 Grad wächst sie nicht mehr weiter. Zur Erinnerung: Die hatten wir heuer bereits schon im April einmal erreicht.
a, aber sicher nicht. Speckig (= festkochend) sind die klassischen Sorten wie Ditta oder sehr speckig sogar die Kipfler. Die eignen sich hervorragend für Beilagen oder Salat.
Vorwiegend festkochend sind alle Kartoffelsorten, die schon beim Dämpfen leichter zerfallen. Sie funktionieren noch gut als Beilagenkartoffeln, aber Püree geht auch schon gut. Klassische Sorten wären hier Tosca oder die rotschalige Laura.
Mehlige Kartoffeln eignen sich für Teige (etwa für Knödel und Schupfnudeln) und ein sehr sämiges Püree. Sie zerfallen beim Dämpfen und werden am besten noch warm verarbeitet. Die Fans lieben die Sorte Agria.
Kartoffeln soll man auf keinen Fall im Wasser kochen. Wenn das die Kartoffelbäuerin oder der Kartoffelbauer eures Vertrauens erfährt, kriegt sie/er lebenslang Schluckauf! Weil die Kartoffel ganz viele gute Inhaltsstoffe ans Kochwasser abgibt und weil die Kartoffel dann ihre Kocheigenschaft verliert. Am besten in einem Sieb dämpfen, idealerweise im Kelomat – das spart Zeit und Energie.